CO2mmitted Media

 

Unsere Mission

Es ist Zeit: Der Journalismus muss nachhaltiger werden. Und zwar nicht nur verlags- und redaktionsintern, sondern über die gesamte Branche hinweg.

Etliche Medienhäuser haben bereits ihre eigene Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Sie verzichten beispielsweise auf Inlandsflüge und drucken auf Ökopapier, sie verschreiben sich einer effizienten und ressourcenschonenden Rohstoffnutzung sowie einem umweltorientierten Gebäudemanagement. Alles gut und schön und wichtig.

Allerdings fehlt ein entscheidender Punkt: die Einbeziehung von freien Journalist:innen.

Die Branche (und das Klima) sind an einem Punkt, an dem Verlage und Redaktionen ihre Klimaverantwortung auf Freie ausweiten müssen. Schließlich produzieren sie einen Großteil der veröffentlichten Inhalte.

Genau dafür gibt es CO2mmitted Media – Journalismus mit Klimaverantwortung. Ein branchenweites Projekt für mehr Nachhaltigkeit im Journalismus.

 

Selbstverständlich…

…geht es nicht darum, sich durch CO2-Offsetting ein reines Gewissen zu kaufen und weiterhin den (Arbeits-)Alltag zu leben, der für die meisten von uns vor 20 Jahren noch völlig normal erschien: Kurzstreckenflüge, ein unbedachter Verbrauch fossiler Energien und kein Bewusstsein für die Endlichkeit unserer Ressourcen.

Auch wenn dieser Punkt beim Kampf gegen die Klimakrise längst in unseren Köpfen angekommen sein sollte: Klimaverantwortung zu übernehmen, heißt – und zwar in dieser Reihenfolge:

  1. CO2-Emissionen vermeiden, wo es nur geht.

  2. CO2-Emissionen verringern, wo keine Vermeidung möglich ist.

  3. Klimaverantwortung für die Emissionen übernehmen, die sich nicht weiter verringern lassen.

Für die Punkte 1 und 2 sind wir in erster Linie alle selbst verantwortlich. Bei Punkt 3 kommen wir ins Spiel.

 

Der Rechner

Das Prinzip ist simpel. Wer wissen will, wie viel CO2 die Produktion ihres/seines journalistischen Beitrags produziert hat, gibt konkrete Parameter wie Reiseart und -entfernung, Produktionstage und Art der Verpflegung ein. Außerdem veranschlagen wir für jeden Beitrag eine Strompauschale. So lassen sich auch Schreibtischrecherchen, die gänzlich ohne Reisen entstanden sind, mit uns erfassen. Denkbar wären außerdem optionale Parameter, die auf eine bestimmte Produktionsform abzielen (etwa Film-/Audioproduktionen) und somit einen höheren Stromverbrauch haben.

Die Daten für den Rechner haben wir von renommierten Partnern wie dem Umweltbundesamt, MyClimate oder Atmosfair.

Welche Aspekte zusätzlich in den Rechner aufgenommen und wie sie gewichtet werden, das gilt es im Rahmen des Fellowships zu entwickeln. Dafür haben wir jedoch bereits Kontakt zu Expertinnen aufgenommen.

Der Rechner soll so detailliert wie nötig und einfach wie möglich aufgebaut werden. Um so viel Klimabeiträge wie möglich von Redaktionen, Verlagen und Freien zu generieren.

Der Klimabeitrag

Da wir bei der Erfassung des konkreten CO2-Ausstoßes für einen Beitrag nicht zu tief ins Detail gehen - niemand dokumentiert, wie viele Online-Suchanfragen eine Recherche beinhaltet hat oder wie viel Screen-Zeit auf diversen Endgeräten zusammenkommt -, setzen wir den Preis pro Tonne CO2 höher an als die marktüblichen Beträge von vergleichbaren Nachhaltigkeitsinitiativen wie Atmosfair (23 Euro/Tonne) oder MyClimate (25 Euro/Tonne). Dadurch decken wir auch Emissionen ab, die wir in unserem Rechner nicht abfragen.

Den Klimabeitrag, der unserem gemeinnützigen Verein gespendet wird, leiten wir 1:1 an ein gezielt ausgewähltes, transformatives Projekt weiter. Die Auswahl des Projektes erfolgt in enger Absprache mit dem renommierten New Climate Institute. Sobald uns die Gemeinnützigkeit bestätigt wurde, wird es für jede Spende auch eine Quittung geben.

Um den Verwaltungsaufwand für das Projekt so gering wie möglich zu halten und dabei den größtmöglichen Input zu haben, sammeln wir die Klimabeiträge jeweils bis zum Ende des Kalenderjahres - und investieren dann den Gesamtbetrag dieses Jahres in das Projekt.

Die Zielgruppe

Mit unserem Projekt sprechen wir vor allem Redaktionen und Verlage an. Sie sind es, die freie Journalist:innen beauftragen und sie haben die Ressourcen, für die eingekauften Beiträge einen Klimabeitrag zu entrichten.

Sollte sich eine Redaktion nicht bereiterklären, den Klimabeitrag für einen Auftrag zu übernehmen, können das selbstverständlich auch freiberufliche Medienschaffende individuell übernehmen.

Bislang gibt es nur einen Rechner dieser Art speziell für den Journalismus. Doch der ist extrem detailliert und explizit auf Filmproduktionen zugeschnitten. Ein simpler, offen zugänglicher und genreübergreifender Rechner kann weltweit in allen Medienproduktionen verwendet werden.

Die Vision

Der Klimabeitrag soll zum Goldstandard im Journalismus werden. Im Idealfall übernehmen Redaktionen und/oder Journalist*innen Klimaverantwortung für jeden einzelnen Beitrag, den sie beauftragt oder produziert haben. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Mittelfristig möchten wir ein Tool für redaktionell genutzte Content-Management-Systeme konzipieren, die die Abwicklung des Klimabeitrags für Redaktionen noch selbstverständlicher, reibungsloser und effektiver macht. Den Rechner auf der Website wird es weiterhin geben. Hier können wir uns die Entwicklung einer CO2mmitted-Media-App vorstellen, die sich hauptsächlich an freie Medienschaffende (und generell Spendenwillige) richtet.

Die Fellowship-Milestones

Im Rahmen des Fellowships werden wir uns zudem gezielt mit Recherche und Aufklärungsarbeit zum Thema CO2-Kompensation beschäftigen - und im Rahmen von FAQs, Interviews und Reportagen für die Thematik sensibilisieren. Außerdem wollen wir herausfinden:

  • Schadet Offsetting mehr als es nützt?

  • Wie stellen wir sicher und kommunizieren, dass wir nicht Teil der Greenwashing-Blase sind?

  • Wie können wir den Klimabeitrag 1:1 weitergeben, und CO2mmitted Media dabei zu einem tragfähigen Geschäftsmodell machen?

  • Wie können wir möglichst viele Redaktionen davon überzeugen, trotz knapper Finanzen Geld für ein Klimabudget bereitzustellen?

Das Team

Zum Gründungsteam von CO2mmitted Media zählen Björn Bischoff, Aileen Hohnstein, Lucia de Paulis, Katja Richter, Olivia Samnick und Florian Sturm. Wir arbeiten alle hauptberuflich als freie Journalist*innen. Wir schreiben, podcasten und filmen. Wir fotografieren, moderieren und entwickeln.